Tourenbericht

Warum Kreta? Warum in die Ferne schweifen? Weil auf Kreta die Temperatur im April für Motorradfahrer angenehm ist und alles hat: Kurven am und über dem Meer, Gebirgspässe und Schluchten.
Ebenfalls fand sich bei der Planung ein Motorradverleih mit einer BMW 650 und einer Honda Transalp mit Vollkasko und vertretbarem Preis.


Nach einer turbulenten Landung und der Unterbringung in einem Ersatz-Hotel das sich als wesentlich höherwertig erwies als das gebuchte, übernahmen wir am nächsten Tag unsere Motorräder.
Unsere erste Tour führt uns in die Lassati Hochebene und wartete gleich mit einer für uns undenkbaren Überraschung auf.


Ein ziemlich neu errichteter, abgesperrter Stausee war zur Zeit dabei sich zu füllen und die vorhandene Ortschaft zu verschlucken. Durch die Absperrung auf einer Schotterstraße bahnten wir uns den Weg bis zu einer Griechisch-Orthodoxen Kirche in der Mitte und parkten unsere Motorräder auf einem Hausdach am Fuß der Kirche um uns umzuschauen, als sich plötzlich die Nachbartür der Kirche öffnete und uns eine alte Insulanerin freundlich grüßte. Nach unserem ersten Erstaunen schauten wir uns genauer um und stellten fest, daß  noch ca. 10 - 20 Menschen hier lebten.


In den nächsten Tagen erkundeten wir weiter die Insel. Ob der Palmenstrand von Preveli, die Arkadi Kloster-Kirche oder der Venezianische Hafen von Rethymno - es stand alles auf unserem Programm.


Am spannendsten waren jedoch immer die Wege, die durch immer neue Eindrücke geprägt wurden. Die Landschaft ist durchzogen von Olivenbäumen und Orangenhainen und die Straßen sind spannend. Mal rutschig, mal mit extremer Haftung, gerne in einer Schotterpiste endend oder gleich ganz weg. Aber lieber nicht so schnell! Hinter jeder Kurve können Schafe oder Ziegen sein oder ein völlig überladener Pick-up der die Hälfte seiner Ladung verliert. Pausen machten wir trotz Sprachproblemen in den einheimischen Cantinas. Dort wo die Rentner Karten oder Backgammon spielten und Raki tranken, und wir griechischen Salat mit frischen Tomaten, Schafskäse und köstlichen schwarzen Oliven aßen, die wesentlich intensiver schmeckten als bei uns.