Tourenbericht

Dieses Jahr befand sich unser Basis-Hotel in Sonnen im Bayrischen Wald nahe der Grenze zur Tschechei und zu Österreich. Die Anfahrt war schon wieder einmal sehr nass.
Durchgefroren, Erschöpft und Tropfnass kamen wir Ende Mai in Sonnen an.


Zum Glück war unser Basis-Hotel diesmal ein Sporthotel und so konnten wir auf Sauna und Schwimmbad zurückgreifen um uns wieder aufzuwärmen und den Abend entspannt genießen.


Nach ausgiebigem Frühstück ging es bei grauem Himmel los zum Tanken. Dabei riß der Himmel auf und die Sonne zeigte ihre ganze Kraft. So fuhren wir dem ersten Haltepunkt entgegen, dem Dreisessel. Der Dreisessel ist ein 1333 m ü. NN hoher Berg wo das BMW-Thermometer stolze 3 Grad anzeigte. Die Grenze zu Tschechien verläuft rund 370 m südöstlich am Gipfel des Dreisesselbergs vorbei. Nach kurzer Verschnaufpause schwangen wir uns durch die Kurven des Bayrischen Walds nach Philippsreut, dem ehemaligen Grenzübergang zur Tschechei. Das einzige was heute noch daran erinnert, daß hier der Eiserne Vorhang begann, sind die alten Grenzanlagen und der Duty-Free-Shop. Ab jetzt befinden wir uns im Böhmerwald. Der Böhmerwald ist eine etwa 120 km lange Bergkette, die sich entlang der tschechisch-deutsch-österreichischen Grenze erstreckt. Auf engen und schmalen Straßen fuhren wir durch den Böhmerwald „wo ich meine Liebe fand“ um zum Moldau Stausee zu gelangen. Von nun an bummelten wir 42 km am Stausee entlang bis zum südlichsten Punkt. Am Moldautal-Kraftwerk hielten wir an und ließen die Gedanken über den See schweifen. Wir verließen die Tschechei und überquerten die Grenze nach Österreich - genauer gesagt - ins Mühlviertel. Das Mühlviertel hat seinen Namen von den Flüssen Große Mühl, Kleine Mühl und Steinerne Mühl, die es durchfließen. Das Mühlviertel in seiner heutigen Form besteht seit 1779. Und so lange gibt es in Österreich auch herrliche Süßspeisen wie z. B. Sachertorte. Und so lag es nahe auch hier unsere Kaffeepause zu machen. Frisch gestärkt fuhren wir zum letzten Streckenabschnitt unserer Tour. Mittlerweile bei herrlichem Sonnenschein cruisten wir durch die drei Flüsse Stadt Passau zu unserem letzten Stopp des heutigen Tages - nach Jadelsbrunn - bevor wir wieder ins Hotel zurückkamen. Jadelsbrunn muss nicht jeder kennen, aber in Jadelsbrunn gibt es ein privates Motorradmuseum. Diesem Reiz konnten wir uns nicht entziehen.


Das Motorradmuseum Rosenberger. Von ihrem Vater mit der Motorrad-Leidenschaft angesteckt sammelt Frau Rosenberger mit ihrem Mann seit über 40 Jahren alte Motorräder. Bei unserer Führung durch das Museum erzählt sie die eine oder andere Geschichte. So hat sie bei einem Veteranenrennen als einzige Frau unter beinahe 60 Männern den 9. Schlussrang belegt. Oder in ihrer Jugend, erzählt sie, musste sie, wenn sie auf Motorradrennen war, einen Benzinkanister in den Baum hängen um wieder nach Hause zu kommen weil die Tankstellen früher ab 18.00 Uhr geschlossen waren.
Von den 100 Oldtimern sind 99 fahrbereit. Ein Muss für Motorradfans!


Tief beeindruckt fuhren wir zum Hotel zurück.